Donnerstag, 4. April 2013

Dracula Pforzheim, 28.03.2013 (von Jessica)

Obwohl ich im Moment ziemlich im Probenstress stecke, war ich froh, doch einen Musicalbesuch in meine Ferien einschieben zu können. Da viele schon von der Dracula-Inszenierung aus Pforzheim geschwärmt haben, der Weg nicht weit war und der Termin auch passte, stand wohl fest, wo es hin ging.


Nach kurzer Zugfahrt kamen wir auch schon am Theater an. 

Dort haben wir uns dann erstmal unsere Tickets gekauft: Reihe 4, wir waren zufrieden.










Mit einem Blick auf die Castliste mussten wir feststellen, dass heute Kristian Lucas als Jonathan auf der Bühne stehen wird. Thomas Christ war wohl krank. Sehr schade, da ich ihn bei dem ''Spürbar''-Konzert im Februar schon nicht singen hören 
konnte, weil er da auch krank war.
Von Bekannten, die wir im Theater trafen, erfuhren wir dann, dass Femke wohl auch krank sei, aber trotzdem spielen kann.










Zufrieden und gespannt nahmen wir unsere Plätze ein.

Die Geschichte des Musicals von Frank Wildhorn hält sich an den Briefroman von Bram Stoker.
Jonathan Harker wird zur Vermittlung eines Hauses für Graf Dracula nach Transsilvanien bestellt. Jonathan erkennt schon bald, dass Dracula ein seltsamer Mann ist und sehnt sich zurück zu seiner Verlobten Mina Murray. Durch einen Zufall entdeckt Dracula ein Foto von Mina und stellt schnell fest, dass sie eine gewisse Bindung zueinander haben: Sie sind seelenverwandt.
Dracula reist nach London um Kontakt mit Mina aufzunehmen. Minas Freundin Lucy ist die erste, die von Dracula in den Bann gezogen wird. Doch bald darauf ist es auch um Mina geschehen. Der Vampirjäger van Helsing ist sich sicher, als er Bissspuren am Hals von Lucy entdeckt, dass es sich hier um einen Vampir handelt: Dracula. Gemeinsam mit Jonathan, Lucys Mann und zwei ehemaligen Verehrern von Lucy versucht er Mina von Dracula zu befreien, bevor sie ihm endgültig erliegt. 



Ich war schon bei der öffentlichen Probe von Dracula in Pforzheim und wusste schon da, dass die Texte anders sind, als die gewohnten von der Grazer Aufführung. Später hab ich im Internet dann gelesen, dass die Texte aus St. Gallen übernommen wurden.So war ich doch umso mehr gespannt, wie das Stück wirken würde. Und es war genial! Anfangs zwar noch etwas gewöhnungsbedürftig, andere Texte als die gewohnten zu hören, aber wenn man sich darauf einließ, vergaß man immer mehr, dass andere Zeilen gesungen wurden als die bekannten. 




Was mich vor allem gereizt hat, nach Pforzheim zu gehen, war anfänglich auf jeden Fall die Tatsache, dass Femke Soetenga die Rolle der Mina performen würde.
Ich konnte sie mir schon bei der öffentlichen Probe gut als Mina vorstellen und wurde überrascht, wie perfekt sie diese Rolle doch spielt. Wer Femke kennt, kennt auch Femkes unglaubliche Ausstrahlung, die sie auch bei Dracula gut einsetzt. Ihr Gesang und ihr Schauspiel lässt Mina auf der Bühne lebendig und echt wirken. Ich war begeistert, konnte ich doch mit Mina so sehr mitfühlen - Und das nicht zuletzt wegen Femkes Darstellung! Dass sie wohl krank auf der Bühne steht, bemerkte man nicht.










Als dann bekannt wurde, dass Chris Murray als Dracula auf der Bühne stehen würde, war es doch noch ein Grund mehr, nach Pforzheim zu fahren. 
Ihn konnte ich mir als Dracula anfangs gar nicht recht vorstellen.  Bei der öffentlichen Probe war er nicht da, wodurch ich mir da auch noch kein Bild machen konnte. Also war ich gespannt. Und ich war begeistert! Chris ist als Dracula perfekt besetzt.Mehr als einmal lief mir ein Schauer über den Rücken. Von der Gänsehaut will ich gar nicht erst fangen. Schauspielerisch und gesanglich überzeugt er auf voller Länge!






Yvonne Luithlen kannte ich vor Dracula nicht, doch schon bei Spürbar war sie klasse.
Die Rolle der Lucy als Mensch bringt sie sehr überzeugend rüber. Als Vampir-Lucy könnte sie aber noch etwas drauf legen. Trotzdem hat sie eine sehr schöne Stimme, die mich in ihren Bann zog. Ich hoffe, dass ich sie noch öfter auf der Bühne bewundern kann.



Kristian Lucas fand ich gut als Jonathan. Wo ich doch zuerst enttäuscht war, Thomas nicht zu sehen, begeisterte mich Kristian umso mehr. Mit seiner einfühlsamen Stimme bringt er die Gefühle Jonathans für mich sehr real rüber und hat mich mehr als einmal berührt. 



Auch die restlichen Rollen sind in Pforzheim gut besetzt. Vor allem aber möchte ich noch Benjamin-Edouard Savoie als Renfield hervorheben. Ich war begeistert! 



Das Publikum feierte beim Schlussapplaus zurecht diese grandiose Cast!





Das Bühnenbild wurde einer Stadttheater-Produktion mehr als gerecht. Dass man hier mit keinem Bühnenbild à la Rebecca in Stuttgart rechnen darf ist klar. 
Obwohl es recht klein gehalten ist, fand ich es sehr passend und mehr wäre vielleicht auch zu viel gewesen. 





Leider war das Orchester, das zwar reichlich besetzt ist, oft viel zu laut, wodurch man die Texte teilweise akustisch nicht verstehen konnte. 








Wer geniale Darsteller, die ein geniales Stück spielen, zum kleinen Preis sehen will, sollte sich Dracula in Pforzheim nicht entgehen lassen. Schüler zahlen in der ersten Preiskategorie gerade mal 15,50 Euro und für diesen Preis komm ich auch gerne noch einmal vorbei - Der nächste Besuch ist schon in Planung! :)

Jessica

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